Braucht Berbu Familien?
Die Antwort auf die Frage ändert sich je nach Perspektive, Wertvorstellung und persönlicher Haltung. Gehe ich davon aus, dass in einem Dorf die Perspektive alleine in der finanziellen Wertschöpfung liegt, also im Generieren von möglichst tiefen Steuern und im Sparen, so ist es wohl am besten, zu sagen: Berbu braucht keine Familien! Denn Familien bringen wenig Geld, kosten aber viel Geld:
- Familien zahlen wenig Steuern
- benötigen aber ein zeitgemässes Schulhaus
- benötigen einen Mittagstisch
- benötigen Kinderbetreuung
- benötigen eine Jugendarbeit
- benötigen grossen und billigen Wohnraum
Lege ich die Perspektive aber auf die geistige und soziale Wertschöpfung, also im Generieren von Menschen, welche in Zukunft für unser Dorf sorgen und unser Dorf weiterentwickeln, gestalten und erhalten; auf die Idee, dass jüngere Menschen die Älteren bald sozial und finanziell unterstützen werden; auf die Idee, dass unsere Kinder in Zukunft für uns sorgen werden; auf die Idee, dass Kinder unser Dorf lebendig machen, so sagen wir eindeutig: Berbu braucht Familien! Denn in den Kindern der Familien liegt unsere Zukunft:
- Kinder sind die Erwachsenen von morgen
- Kinder sind die Berbuer von morgen
- Kinder tragen morgen unserem und ihrem Heimatort Sorge
- Kinder sind die Steuerzahler von morgen
- Kinder sind die Behördenmitglieder von morgen
- Kinder sind Feuerwehrleute von morgen
- Kinder kümmern sich morgen um mich als alternder Mensch
- Ohne Kinder werden wir nur heute reich, aber morgen arm
Brauchen Familien Berbu?
Nein!
Es wäre aktuell arrogant und vermessen zu behaupten, dass Familien Berbu brauchen! Es gibt sicher viele Familien, die Berbu überaus schätzen, aber brauchen tun sie Berbu in Wahrheit nicht.
Fazit
Wenn also Berbu Familien braucht, aber Familien kein Berbu brauchen, müssen wir dafür sorgen dass:
- Unsere anstehende Raumplanung, Bau- und Nutzungsordnung Raum für Familien schafft
- Unser Schulhaus gebaut wird – nicht für heute, sondern visionär für morgen
- Familiäre Begegnungsräume auf dem Dorfplatz geschaffen werden
- 4-Zimmerwohnungen und Einfamilienhäuser zur Verfügung stehen
- Zeitgemässe Strukturen wie Mittagstisch und Kinderbetreuung geschaffen werden
Der Gemeinderat hat keinen Auftrag zu sparen, wohl aber kostenbewusst und zukunftsorientiert zu planen. Das Kosten – Nutzen – Verhältnis ist stets abzuwägen. Grosser Nutzen für die Gemeinschaft darf auch etwas kosten!
- Erste Pläne und Beschreibungen des Berbuer Schulhausprojekts findet man nicht auf der Internetseite unseres Dorfes, aber zumindest hier
- Die öffentliche Orientierungsversammlung der neuen Raum- und Nutzungsplanung ist am Donnerstag, 15. März 2018, 20.00 Uhr in der Mehrzweckhalle.
- Das Projekt Dorfplatzgestaltung ist am Laufen.
- Die Berbuer Märtgruppe schafft ab April Raum und Zeit für Begegnungen.
(Anm.: Vielleicht ist der 1. Märt ein idealer Anlass für die von den Berbuern gewünschten Gratisbratwürste.)
Quelle Beitragsbild: http://www.doktorstutz.ch/der-trick-mit-der-bratwurst/, 24.2.2018